
Es sollen 50 Elefanten abgeschossen werden. Ihr Fleisch soll unter der lokalen Bevölkerung aufgeteilt werden.
Simbabwe: Letzter Ausweg – Elefantenabschüsse
In den privaten Jagd- und Tourismuskonzessionen der “Save Conservancy” im Südosten des Landes werden jetzt 50 Elefanten abgeschossen.
Bei dieser Entnahme handelt es sich nicht um Jagd im klassischen Sinne, sondern um „Culling“, also den Abschuss einer ganzen Herde oder eines Familienverbandes. Die privaten Eigentümer der Hegegebiete sehen zu ihrem Bedauern keinen anderen Ausweg. Als die „Conservancy“ vor Jahrzehnten gegründet wurde, war das Gebiet landwirtschaftlich genutzt. Es wurde dann von Vieh- auf Wildwirtschaft umgestellt. Die private „Savé Hegegemeinschaft” ist kein Nationalpark. Die ersten Elefanten kamen aus dem angrenzenden Gonarhezou-Nationalpark.
Damals wurde vereinbart, dass regelmäßig Elefanten entnommen werden, sei es für Umsiedlungen oder durch Abschuss. Es sollten nicht zu viele werden, die dann das Ökosystem zerstören. 200 Elefanten konnten vor ein paar Jahren umgesiedelt werden. Das „Culling“ unterblieb aus politischen Gründen. Inzwischen leben rund 2.500 Elefanten auf einer Fläche, die höchstens 800 ernähren kann, ohne dass die Vegetation zerstört wird. Ein Drittel des Mopane-Waldes ging bereits verloren. 80 % der uralten Baobab-Bäume sind zerstört oder schwer geschädigt. Im Umkreis von tausend km gibt es kein freies Gebiet, das Elefanten aufnehmen könnte oder will.
Die 50 Elefanten machen gerade einmal die Hälfe des jährlichen Zuwachses aus. Die Entnahme ist damit vergleichsweise irrelevant und weiteres Culling muss folgen. Das Fleisch der geschossenen Elefanten geht an die lokale Bevölkerung. (rdb)
Weitere Informationen
CIC und DJV stellen eine Informationsbroschüre der IUCN zur Auslandsjagd auf Deutsch zum Download bereit oder versenden sie auf Wunsch per Post.